MC18 NOV17x2

Open menu

Social Media Icons Shop 55

Farbtemperaturmesser

Komfortable digitale Farbtemperaturmessung mit dem Minolta Colormeter 3

Komfortable digitale Farbtemperaturmessung mit dem Minolta Colormeter 3

Nichts ist vollkommen und am allerwenigsten ist es die Farbsensibilisierung von Filmmaterialien oder Videokameras. Da wo unsere Augen enorm tolerant sind und viele Farbverschiebungen einfach auskorrigieren, reagiert die Technik weniger großzügig. Der Farbstich lauert überall!

 

Die Möglichkeiten, die uns heute in modernen Schnittprogrammen zur Verfügung stehen, um Farbstich auszukorrigieren, sind beeindruckend. Allerdings ist die Farbtiefe des zu korrigierenden Materials oft zu niedrig, um angemessen diese Möglichkeiten nutzen zu können. Insbesondere Mini-DV, DVCam, DVCPro 25, HDV, 2K und auch diverse 4K Containerformate leiden in dieser Hinsicht unter der Farbtiefe von 4:2:0. RAW oder Codecs mit 4:2:2 oder gar 4:4:4 Farbtiefe sind hier deutlich überlegen.

 

Besser einheitlich

Aus diesem Grunde ist es immer sinnvoll, seine Aufnahmen möglichst am Drehort sauber auszukorrigieren. Der Weißabgleich ist eine wichtige Voraussetzung hierfür. Wer aber auf Filmmaterial dreht, verfügt über keine Möglichkeit zum Weißabgleich, benötigt also genauere Informationen über die Farbtemperatur des verwendeten Lichts. Aber auch, wer auf Video dreht und einen Weißabgleich vornehmen kann, muss sich darüber im klaren sein, dass die Videokamera immer nur auf eine Lichtart bzw. Farbtemperatur korrigieren kann. Hat man es mit verschiedenen Lichtarten gleichzeitig zu tun, etwa Kunst- und Tageslicht, wird sich die Kamera zugunsten der auf dem weißen Blatt des Weißabgleichs stärkeren Lichtquelle entscheiden, die schwächere Lichtquelle wird dann einen Farbstich erzeugen.

 

Messgerät für die Farbtemperatur

Für den Gossen Profisix- Belichtungsmesser gibt es verschiedene Aufsätze (hier mit Spot-Aufsatz), darunter auch einen zum Messen der Farbtemperatur

Für den Gossen-Profisix-Belichtungsmesser gibt es verschiedene Aufsätze (hier mit Spot-Aufsatz), darunter auch einen zum Messen der Farbtemperatur.

Wer das vermeiden will, sollte die verschiedenen Lichtquellen ausmessen, um ggf. die Farbtemperatur zu korrigieren. Farbtemperaturmesser (Colormeter) erlauben dies und berechnen je nach Gerätetyp sogar genau, welchen Korrekturfilter man vor die Kamera oder vor den Scheinwerfer befestigen muss, um ein neutrales Ergebnis zu erzielen.

 

Gerätearten

Die wichtigste Unterscheidung bei den angebotenen Geräten wird zwischen analoger und digitaler Technik gemacht. Während die analogen Geräte mit Rechenscheiben arbeiten, um den erforderlichen Mired (Konversionsfilterungs)- oder Kodak-Wratten (Korrekturfilterung)-Wert zu ermitteln, können die digitalen diese Angabe direkt aus den Messwerten berechnen und anzeigen. Im Prinzip sind Farbtemperaturmesser aufgebaut wie drei Belichtungsmesser in einem Gerät, wobei jedes Messelement (in der Regel Silizium-Messdioden) einen anderen Farbauszug von RGB ausmisst. Farbtemperaturmesser werden längst nicht nur für Film- und Fotozwecke eingesetzt. Auch zur Kalibrierung von Displays oder Beamern sowie im Printbereich kommen sie zum Einsatz. Die wichtigsten Hersteller von Colormetern: Bron, Gossen, Minolta, Seconic, Cooke, Thoma

 

Bedienung

Farbstich korrigieren

Weißabgleich: Kunstlicht. Die rechte Fensterseite ist mit CTO (85er Filter) Folie abgeklebt und korrigiert die Farbtemperatur aus, im linken Fenster erzeugt das nicht korrigierte Tageslicht einen Blaustich.

Einstellungen: Grundsätzlich kann man einem Farbtemperaturmesser eine Lichtart vorgeben, auf welche die Kamera bzw. das Filmmaterial sensibilisiert ist. Also wärmeres Kunstlicht (B Tungsten mit 3200 Kelvin) oder mittleres Kunstlicht (A Tungsten mit 3400 Kelvin) oder Tageslicht (Daylight mit 5500 Kelvin). Ausgehend von dieser Vorgabe misst der Farbtemperaturmesser Lichtquellen aus und gibt an, welcher Filter notwendig ist, um die voreingestellte Farbtemperatur zu treffen. Einige Farbtemperaturmesser zeigen sowohl den direkten Kelvin-Wert der Lichtquelle, die Light-Balancing-Werte (LB) als auch die Color-Compensating-Werte (CC) an.

 

Das bedeutet, als Color-Compensating-Wert werden Werte der subtraktiven Filterung angezeigt, (zum Beispiel 30 Magenta), als Color-Compensating-Angabe Filterwerte zur Lichtkorrektur (zum Beispiel 81A). Mit Hilfe von voreingestellten, abgespeicherten Farbtemperaturwerten kann man auch die Farbstimmung wärmer oder kälter gestalten, je nachdem wie man es für den Look des Filmes wünscht.

 

Mired

Rötliches Sonnenlicht

4800 K

210 Mireds

Halogenlampe

3400 K

295 Mireds

Glühbirne

2800 K

360 Mireds

Zeigt der Belichtungsmesser die benötigten Filterwerte nicht direkt an, sondern nur die verschiedenen Farbtemperaturen, die man aneinander anpassen möchte, kann man in einer MIRED-Tabelle nachschauen, welcher Filter erforderlich wäre. Mired ist eine andere Messeinheit für die Farbtemperatur (1 Mired ist das Millionenfachste des reziproken Wertes in Kelvin). 5600 Kelvin, also Tageslicht, entspricht einem Mired-Wert von ca. 175 und 3400 Kelvin, also Kunstlicht entspricht etwa 295 Mired.

 

Der große Vorteil von Mired-Werten liegt darin, dass sie gleichmäßige Abstände zueinander haben. Damit kann man sie problemlos addieren oder subtrahieren. Mit ihrer Hilfe kann man Filter definieren, welche berechenbare Korrekturen erlauben. Es gibt sowohl Filter mit +Mired-Werten, als auch solche mit -Mired-Werten. Haben wir beispielsweise ein Tageslichtfilmmaterial (5500 Kelvin), so hat es einen Mired-Wert von 180. Hat aber unser Filmscheinwerfer Kunstlicht (ca. 3000 Kelvin), so hat dieses einen Mired-Wert von 340. Um also von diesem Kunstlicht mit 340 Mired auf den Film in der Kamera mit 180 Mired ohne Farbstich aufnehmen zu können, müssen wir den Mired-Wert des Kunstlichtes reduzieren, also einen Minus-Filter verwenden. Die Differenz zwischen beiden Mired-Werten beträgt -160 Mired. Man verwendet deshalb einen Blaufilter mit -160 Mired (BC 18). Diese Arbeit nehmen Ihnen aber moderne Colormeter ab und zeigen Ihnen den benötigten Filter direkt an.

 

Wo messen?

Ähnlich, wie man mit einem Belichtungsmesser arbeitet, sollte man die zu messende Lichtquelle möglichst sauber erfassen. Wenn man im Lichtkegel etwa auf halbem Weg zwischen Kamera und Scheinwerfer mit der Messkalotte in Richtung Scheinwerfer misst, erhält man die besten Ergebnisse.

 

Neu im Shop

Dokumentarfilm Kurs 4000 small

Weitere neue Artikel

Es geht um mehrere hundert Millionen Euro, um welche allerlei Film-Verbände ringen, fast wie in einem Bandenkrieg

Nicht das marktschreierisch Spektakuläre, sondern das Leise, in den Menschen liegende, steht im Mittelpunkt ihrer Arbeit

Adobe hat mit VideoGigaGAN eine KI- gestützte Technik angekündigt, mit der man Videos beeindruckend nachschärfen kann

Jahre nach Googles Glass schickt sich Meta an, einen neuen Schritt in Richtung Datenbrille zu gehen. Kann man mit der von Ray Ban designten Brille Filme drehen?

Premiere Pro hat ab dem 24.2-Update einige sehr nützliche Audio Tools spendiert bekommen, welche manche Tonprobleme lösen können

Passt das zusammen,- künstliche Intelligenz und Dokumentarfilm? Wird die Wahrhaftigkeit damit verwässert oder sogar verfälscht?

Wer beim Bearbeiten von Videos in Premiere Pro richtig Zeit sparen möchte, kann dies mit Shortcuts äußerst komfortabel tun...

Im Sommer soll der Film on air gehen, der Trailer der ersten Ki gestützten Romantic Love-Story macht einem eher ein wenig Angst...

Tongeschichte: In den 90er Jahren kamen mit professionellen miniaturisierten DAT Geräten wahre Meisterwerke der Ingenieurskunst auf den Markt

Wir haben mit Regisseur Victor Kossakovsky über das dokumentarische Arbeiten und seinen Film "Architekton" gesprochen

Der amerikanische Hersteller produziert seit Jahrzehnten hochwertige Profi-Funkstrecken und sogar Soundrecorder, die den Funkempfang gleich eingebaut haben

Ein neues, medienübergreifendes Genre schickt sich an, auch das Kino zu erobern. Was steckt dahinter?